Das Stottern verändern
Ziel dieser Methode, die auch „Dysfluency Shaping“ genannt wird, ist die Veränderung der eigenen Reaktionen beim Auftreten von Sprechunflüssigkeiten. Der Patient lernt, in sein Stottern einzugreifen – er lernt, eine akute Situation, in der Stottern bei ihm auftreten kann, frühzeitig zu erkennen und abzuwenden oder sie mit Hilfe spezieller Techniken zu mildern. Statt unwillkürlich und unvermeidlich zu sein, wird Stottern somit beherrschbar und weniger angstbesetzt. Ergänzend zu diesem „flüssigen Stottern“ bestärkt die Therapiemethode den Patienten im offenen Umgang mit der Sprechbehinderung, sie baut Sprechängste ab und stärkt das Selbstbewusstsein. Der Wille, sich mit seinem Stottern intensiv auseinander zu setzen, ist eine sehr wichtige Voraussetzung für die Modifikationstherapie, die auch als „Nichtvermeidungsansatz“ (engl. Non-Avoidance-Therapy) oder „Blocklösetechnik“ bezeichnet wird. Die Techniken der Stottermodifikation können in der Regel gut auf den Alltag übertragen werden und, bei regelmäßigem Training, zu einer deutlichen Reduzierung der Stottersymptome führen. Entwickelt wurde der Ansatz übrigens in den 30er Jahren von Charles Van Riper, der auch als einer der Begründer der amerikanischen Logopädie (speech-language pathology) gilt. „Van Riper“ wird daher häufig als Stichwort oder Synonym für ein Therapieangebot nach der Methode der Stottermodifikation verwendet
- Für Ihre persönlichen Fragen zu dieser Therapiemethode können Sie gerne die Fachberatung der BVSS nutzen.
- Im Demosthenes-Verlag, dem Fachverlag der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe, finden Sie weiterführende Literatur und Filme zum Thema „Stottertherapie“.
- Lesen Sie auch die ergänzenden Fachartikel zum Thema „Therapie für stotternde Erwachsene“.